Der Einfluss des Menschen auf Umwelt und Klima

Klimawandel Mensch

Der Einfluss des Menschen auf Umwelt und Klima

Dass die Menschheit bzw. sein Verhalten einen Einfluss auf unsere Umwelt und unser Klima hat, ist unumstritten. Schließlich hat jeder Mensch einen Bedarf an Energie und zudem den Wunsch nach Wohlstand und Mobilität, was in der Regel ebenfalls mit einem Einfluss auf unsere Umwelt und unser Klima einhergeht. Gegenwärtig wird vor allem die durch den Menschen verursachte globale Erwärmung und dem damit verbundenen Klimawandel diskutiert, weshalb ein Großteil der Folgeabschnitte sich auch mit dieser Thematik auseinandersetzt. Zusätzlich beschäftigen sich die folgenden beiden Abschnitte jedoch mit den Umweltproblematiken „saurer Regen“ und der Abnahme der Ozonschicht, die derzeit nicht mehr ganz so im Fokus stehen. 

Saurer Regen: eine Umweltproblematik des letzten Jahrhunderts

In den 70-er und 80-er-Jahren des letzten Jahrhunderts wurden immer mehr Schäden an unseren Nadelwäldern sowie eine Übersäuerung des Bodens festgestellt. Diese Übersäuerung war ursächlich für die Schäden an Pflanzen und somit auch dafür, dass Nadelbäume zu Teil völlig abstarben, sodass von Waldsterben die Rede war. Der Grund für diese Problematik konnte schnell menschlichen Aktivitäten zugeordnet werden, denn die Verbrennung fossiler Energieträger beispielsweise durch den Betrieb von Kraftwerken oder dem Straßenverkehr führte zur Freisetzung von Gasen wie Stick- und Schwefeloxiden. Diese Gase reagierten in der Atmosphäre mit Wasserdampf und Sauerstoff und es entstanden Säuren wie die schwefelige Säure und Salpetersäure in geringer Konzentration. Diese Säuren gelangten mit dem Regen, der oft als „saurer Regen“ bezeichnet wurde, in die Erde, wo sie die erwähnten Schäden verursachten. 

Deshalb wurde vor allem in den westlichen Industriestaaten in der Folgezeit an technischen Lösungen gearbeitet und es wurden Rauchgasentschwefelungsanlagen (REA) sowie Entstickungsanlagen gebaut. Zudem wurden die Verbrennungsmotoren von Kraftfahrzeugen mit Katalysatoren ausgestattet. Diese Maßnahmen führten mit der Zeit zu einer signifikanten Verbesserung, was die Luftverschmutzung mit Stick- und Schwefeloxiden angeht und auch der Wald konnte sich erholen.

Die Ozonschicht und Löcher in der Ozonschicht 

Ozon ist ein Gas, das anders als Sauerstoff nicht aus zwei, sondern aus drei gebundenen Sauerstoffatomen besteht. Dieses Gas kommt in allen Schichten der Atmosphäre vor, wobei es ab einer Höhe von rund 20 Kilometern in der sogenannten Stratosphäre eine Verdichtung gibt, weshalb dort von der Ozonschicht gesprochen wird. Während Ozon, welches sich in Bodennähe befindet, gesundheitlich bedenklich ist, schützt uns das Ozon in der Stratosphäre vor der schädlichen Ultraviolettstrahlung der Sonne, die zum Beispiel Krankheiten wie Hautkrebs auslösen kann. Deshalb ist der Erhalt der Ozonschicht in der Stratosphäre auch äußerst wichtig.

In den 80-er-Jahren des letzten Jahrhunderts ergaben Messungen jedoch, dass die Konzentration des Ozons vor allem über der Antarktis in bedenklichem Maße abgenommen hatte und es wurde vom Ozonloch gesprochen. Als Ursache konnten die Emissionen von Fluorchlorkohlenwasserstoffen, kurz FCKW, ermittelt werden, die vor allem in Kühl- und Treibmitteln vorkamen. Da die Abnahme der Konzentration von Ozon in der Stratosphäre eine ernsthafte Bedrohung für die Menschheit war, mussten die Emissionen an FCKW erheblich gesenkt werden, was im Jahre 1987 im Rahmen des „Montreal Abkommens“ beschlossen wurde. In der EU wurde im Jahr 1990 sogar ein völliger Verzicht beschlossen und es wurden Ersatzstoffe eingesetzt. Diese Maßnahmen führten in der Folgezeit auch zu einer langsamen Erholung der Ozonschicht.

Die globale Erwärmung und die Auswirkungen des Klimawandels

Dass die durchschnittlich vorherrschenden Temperaturen auf unserer Erde in den letzten Jahrzehnten bereits erheblich gestiegen sind und noch weiter ansteigen, wird kaum noch bestritten. Den Grund für den Temperaturanstieg sehen die meisten Wissenschaftler in der steigenden Konzentration von Kohlendioxid in der Atmosphäre, der grundsätzlich im Rahmen von Verbrennungsvorgängen freigesetzt wird. Da unsere Atmosphäre somit immer mehr den Bedingungen, die in einem Treibhaus vorliegen, ähnelt, wird oft auch vom Treibhauseffekt gesprochen. Auch wenn die Temperaturen nur um wenige Grad Celsius ansteigen, sind die Auswirkungen dieses Temperaturanstiegs signifikant. Im Folgenden werden Ihnen einige dieser möglichen Auswirkungen kurz dargestellt.

a) Anstieg des Meeresspiegels

Bedingt dadurch, dass die durchschnittlichen Temperaturen immer weiter ansteigen, steigen auch die Meeresspiegel, unter anderem weil wärmeres Wasser mehr Volumen einnimmt als kälteres Wasser. Schon seit den 50-er-Jahren des letzten Jahrhunderts konnte ein Anstieg um mehr als 20 Zentimeter festgestellt werden und mit jeder weiteren Temperaturerhöhung wird dieser Anstieg des Meeresspiegels weiter steigen. Sollte der schlimmste Fall eintreten und die Polarkappen und sämtliche Gletscher schmelzen, würde der Meeresspiegel sogar um mehrere Meter steigen. Dies hätte natürlich zufolge, dass viele Regionen völlig überflutet würden. Doch auch wenn dieser schlimmste Fall ausbleibt, ist bereits jetzt ersichtlich, dass Küstenschutzmaßnahmen weiter ausgebaut werden müssen.

b) Veränderung von Meeresströmungen

Im Rahmen der Erderwärmung könnte es trotz der Erhöhung der durchschnittlichen Temperatur auf globaler Ebene auch Regionen geben, wo es durchschnittlich eher kälter werden könnte. Diese Theorie basiert auf der Annahme, dass sich bei etwaigem Abschmelzen der Eismassen auf der nördlichen Halbkugel und der sich damit ändernden Salzkonzentration im Meer  

Meeresströmungen verlagern bzw. auch versiegen könnten. Da Deutschland und andere Länder in der nördlichen Hemisphäre vom Golfstrom, der warmes Wasser aus der Karibik in unsere Breiten führt, profitieren, ist bei einer Verlagerung dieser Meeresströmung hier mit kühleren Sommern und sehr kalten Winter zu rechnen. 

c) Extreme Hitzewellen

Eine weitere Auswirkung der globalen Erwärmung ist, dass es in Zukunft immer mehr Hitzewellen geben wird, die bezüglich der Höchsttemperaturen extremer ausfallen und länger andauern können. Diese Hitzewellen sollten keinesfalls verharmlost und mit schönem sonnigen Badewetter gleichgesetzt werden. Schließlich fordern Hitzewellen in Regel viele Menschenleben. So starben zum Beispiel schon Mitte der 90-er-Jahre des letzten Jahrhunderts im Rahmen einer Hitzewelle mit Temperaturen knapp über 40 Grad Celsius mehr als 700 Menschen im Raum Chicago eindeutig im Zusammenhang mit der Hitze. Auch in Europa haben Hitzewellen schon viele Menschenleben gefordert wie beispielsweise im Jahre 2003, als es in weiten Teilen Europas sehr heiß war. Damals starben laut dem nationalen französischen Institut für Gesundheit und medizinische Forschung (INSERM) deutlich mehr als 10.000 Menschen im Zusammenhang mit der Hitze. Eine von der Universität Bern und der London School of Hygiene & Tropical Medicine durchgeführte Studie zeigt zudem auf, dass im Zeitraum von 1991 bis 2018 mehr als ein Drittel aller auf Hitze zurückzuführenden Todesfälle ohne die Erderwärmung vermeidbar gewesen wären.

Eine weitere Auswirkung der Erderwärmung, die nicht ausschließlich jedoch oft mit Hitzewellen einhergeht, sind lange trockene Perioden, die global gesehen zu vermehrter Bildung von Wüsten führen. Doch auch wenn es zu keiner Bildung von Wüsten kommt, sorgt die Trockenheit zu Ernteausfällen und einer großen Gefahr von Waldbränden. 

d) Schwere Stürme und Starkregenereignisse

Wenn sich die Atmosphäre immer mehr aufheizt, sind weitere extreme Wetterereignisse wie schwere Stürme oder Starkregenereignisse zu erwarten. Dies begründet sich dadurch, dass mehr Energie freigesetzt werden kann, die sich beispielsweise in Form von immer schwereren Stürmen zeigt. So hat zum Beispiel die Anzahl schwerer Hurrikans der Kategorie 4 oder 5 in den letzten Jahrzehnten erheblich zugenommen. Weiterhin kann die erwärmte Atmosphäre deutlich mehr Wasser aufnehmen, als dies bei kühleren Temperaturen der Fall wäre. Dies kann vermehrt zu Starkregenereignissen führen, wie wir sie zuletzt erst im Jahre 2021 erlebt haben, als in weiten Teilen von Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz Starkregen zu einer Überflutungskatastrophe geführt hat.

Fazit: Was sollte der Mensch ändern?

Da die Menschheit immer wieder Einfluss auf die Umwelt und das Klima nimmt, sollten sich die Menschen ihrer Verantwortung auch bewusst sein und zumindest versuchen, Schäden abzuwenden. Bezüglich der globalen Erwärmung sind dem einzelnen natürlich Grenzen gesetzt und es sind politische Entscheidungen auf globaler Ebene notwendig. So sollten die Emissionen an Treibhausgasen wie Kohlendioxid erheblich gesenkt und die Verwendung regenerativen Energien wie Wind- oder Solarenergie ausgebaut werden. Hierbei sollten wirtschaftsstarke Länder wie Deutschland nicht nur in entsprechende Technologien investieren, sondern aufgrund der globalen Problematik auch ärmeren Ländern den Zugang zu entsprechenden Technologien ermöglichen. 

Doch auch jeder einzelne Mensch kann einen Beitrag leisten und zumindest versuchen, Energie nicht zu verschwenden, sondern nach Möglichkeit einzusparen. So kann beispielsweise der Stromverbrauch eines Haushalts in der Regel reduziert werden, sofern lediglich auf unnötigen Verbrauch geachtet wird. Zudem sollte angestrebt werden, auf nicht zwingend notwendige Fahrten mit dem Auto zu verzichten und des Öfteren auf öffentliche Verkehrsmittel oder auch das Fahrrad auszuweichen. Wer sich selbst und sein Verhalten im Alltag etwas beobachtet, wird sicherlich Einsparmöglichkeiten finden. Weiterhin sollten Menschen, die über eigene Immobilien verfügen, darauf achten, dass diese so energieeffizient wie möglich sind und ggf. auch energetische Sanierungen vornehmen.